History Musikagentur

Fast alles steht hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Nentwig

Und hier: Dieter Nentwig: Kleine Brötchen in der Welt der Jazz-Musik, Rhein-Zeitung, 11. Januar 2014

AKTUELL:

Keeper of the Flame 2021 für Impresario Dieter Nentwig

Park-Lane-Jazz-Club stiftet Ehrenpreis zum ersten Male an einen „Nicht“-Musiker

Seit dem Jahr 2010 verleiht der Park-Lane-Jazz-Club Osnabrück e.V., einer der mitgliederstärksten Jazz-Initiativen Deutschlands, den Ehrenpreis „Keeper of  the Flame“ an eine Musikerpersönlichkeit, die sich um den Erhalt und die Pflege des traditionellen Jazz in Europa in hervorragender Weise verdient gemacht hat.  Mit der Übergabe des Preises, der in Form einer stilisierten Flamme ausgebildet ist, und dem Verlesen einer Laudatio, wurde am 28.11.21 im Alando Ballhaus Osnabrück, im Rahmen des Konzertes „Barrelhouse Jazz Gala“, die Ehrung vollzogen.

 

Laudatio für Dieter Nentwig,  „Keeper Of The Flame 2021“

 Lieber Dieter,

im Allgemeinen stehen die Musiker immer im Rampenlicht, und das ist ja auch richtig so, vor allem wenn sie es aufgrund ihrer musikalischen Leistung verdient haben. Aber die Macher hinter den Kulissen, die das Ganze in Bewegung bringen und zusammenhalten, die sieht man nicht und somit werden ihre Leistungen kaum bekannt und kaum gewürdigt.

Darum ist es mal an der Zeit, dass wir hier und heute einen der großen Manager und Organisatoren für den traditionellen Jazz ehren und mit unserem diesjährigen „Keeper of the Flame“ Preis auszeichnen.

Wir sprechen hier von Dieter Nentwig, der zweifellos der wichtigste Promotor für traditionellen Jazz in Deutschland ist und obwohl er im Jahr 2018 seine Berufstätigkeit aufgeben wollte, kam es dann doch wieder anders.  Er konnte noch nicht loslassen, denn es kam Corona und vieles musste aufgeschoben werden, was jetzt nachgeholt werden muss, wozu auch das heutige Gala-Konzert gehört. Weiter organisieren wird er auch in Zukunft die jährliche Barrelhouse Jazz Party in der Alten Oper Frankfurt. Denn die Barrelhouse Jazzband war in den letzten Jahrzehnten bis heute immer sein bestes Pferd im Stall.

Nach Jahren des Hineintastens in die Jazzszene gründete Dieter seine erste Musikagentur im Jahr 1971. Seit 1972 bis vor kurzem leitet er das Management  der Barrelhouse Jazzband.

 

Schwerpunkt über viele Jahre war die Arbeit mit Künstlern aus dem Rhein-Main-Gebiet,  wie Emil Mangelsdorff, die Jackson Singers, Frankfurt City Blues Band etc.. Dann holte er 1973 und 75

„Turk Murphy`s Frisco Jazzband“ aus Kalifornien nach Europa und führte mit dieser Ausnahmeband Tourneen durch. Ebenso führte er, ab Mitte der 70er, mit dem Trevor Richards Trio, mit dem René Franc Quartett aus Paris und der Old Metropolitan Band aus Polen große deutschlandweite Tourneen durch.  Schließlich organisiert er seit 40 Jahren die „Barrelhouse Jazz Gala“, unter anderem jährlich im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt, und holt dazu die berühmtesten Musiker des traditionellen Jazz und Swing aus den USA nach Deutschland.

Aber auch links und rechts vom Jazz war Dieter aktiv mit diversen Folk-Bands (Giora Feidman), mit Sinti-Swing (La Romanderie) und den jährlichen „St. Patrick`s Nights“ und dem „Celtic Music Festival“.  Dann „A Night in New Orleans“, dreimal hintereinander in der ausverkauften Frankfurter Jahrhunderthalle vor 2.500 Besuchern mit solchen Koryphäen wie Benny Carter, Barney Bigard, Ralph Sutton, Cozy Cole und Trummy Young und natürlich der Barrelhouse Jazzband. Im Bluesbereich war er der Europaagent für Jimmy Witherspoon, Memphis Slim, Günter Boas und Oscar Klein.  Kurzzeitig organisierte Nentwig Tourneen für Nina Hagen, den BOTS, Klaus Lage, Ulrich Roski u.a..

Dies alles managte der inzwischen 75jährige aus seinem Büro im Bullenstall neben seinem Haus in Erlensee bei Hanau.

Und so könnte es immer weitergehen. Ein derart andauerndes Lebenswerk, inzwischen

seit genau 50 Jahren, bis zum heutigen Tag aufrecht zu erhalten, geht nur mit großer Liebe zur Musik, die Dieter Nentwig immer gelebt hat, sogar als Musiker am „Washboard“, und das war in erster Linie der klassische Jazz bis hin zum Swing.  Sein neuester Coup sei zum Abschluss noch erwähnt: Er hat die auch von uns so geliebten „Mama Shakers“ aus Paris für Deutschland entdeckt, als er vor einigen Jahren diese junge  Band auf dem Jazzfestival von Megève in Frankreich hörte und sie sofort unter Vertrag nahm.  

 

Wir fanden, es war höchste Zeit einen derart verdienstvollen Macher, heute mal vor der Kulisse, mit unserem Ehrenpreis „Keeper of the Flame“ zu ehren. Wir wünschen ihm noch viele gesunde und tatkräftige Jahre im Dienste unserer Musik.